Geschichte der Burg
Fürst Geisa (Géza), der als der Gründer der ungarischen Staatlichkeit betrachtet werden kann, ist im Jahre 971 zur Macht gekommen. Er war der erste Herrscher, der eine ständige Residenz für sich gewählt hat: Esztergom, näher den Schlossberg. Unser erster König, Stephan, der 1083 heiliggesprochen wurde, ist an diesem Ort geboren, er wurde hier getauft und auch hier gekrönt. Bei der Gestaltung des ungarischen Kirchensystems wurde die Residenz des Erzbischofs wieder Esztergom. Die zur Ehre von Sankt Adalbert errichtete Kathedrale ist zuerst 1010 erwähnt worden. Die neue Königsresidenz mit der Kapelle und dem Wohnturm wurde während der Herrschaft von Bela III. erbaut. Die Mongolen haben im Winter 1241-42 die Königsstadt niederrissen, jedoch haben der Gespan Simonund seine Soldaten die Burg von ihnen beschützen können. Die schlechten Folgen der Thronfolgekämpfe nach dem Aussterben des Arpadenhauses hat auch die Burg ertragen, aber der Erzbischof Dénes Széchy hat zwischen 1450 und 1453 die Kathedrale neubauen lassen, und auch mit der Ausbau des Palastes begonnen, was dann vom Erzbischof János Vitéz im Rennaissancestil fortgesetzt wurde. Das Gepräge der Burg hat nach 1526 entscheidend geändert, es wurden ja nach der Kathastrophe von Mohács die Schlossbe- festigungsarbeiten immer dringender geworden. Die Burg ist 1543 in die Hände der Türken gekommen, und es ist erst 1683 gelungen, sie endlich zu befreien. 1706 haben die Kurutzen von Rákóczi Esztergom erobert, aber die kaiserlichen Truppen haben noch im selben Jahr die Burg wiedererobert.
Die Festung, die neun grössere Belagerungen erlebt hat, hat sich auf das 18. Jahrhundert völlig in Ruine verwandelt, in diesem Zustand wurde sie von Maria Theresia dem Erzbischof Ferenc Barkóczy zurückgegeben. Es kam zur „Neuentdeckung” des Königspalastes, zu den ersten Freilegungen zwischen 1934 und 1938. Die Ausgrabung ist unter der Leitung des Domherrn Antal Leopold und des Professors Tibor Gerevich vonstatten gegangen, die Restaurierung wurde von dem Architekten des Landes- kommitees des Denkmalschutzes, Géza Lux verrichtet. Zur partialen Restaurierung der zugrunde gegangenen Teile des Palastes ist zwischen 1997 und 2000 gekommen, und die neue Terasse auf dem Dach des Weissen Turmes wurde 2009 den Besuchern übergeben worden.